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Sexualerziehung: Karmasin kritisiert scharf

karmasinFamilienministerin berichtet von massivem Protest der Eltern gegen den Grundsatzerlass zur Sexualkunde

Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hat im Zusammenhang mit der Reform der Sexualerziehung Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) erneut scharf kritisiert. Eigentlich sollte ein neuer Grundsatzerlass – der eine intensivere Aufklärung in der Schule bereits ab der Volksschule vorsieht – im Herbst in Kraft treten. Hier geht’s zum Artikel im Standard

 

 

 

 

Das Kind – ein sexuelles Wesen?

Diese Frage wird oft diskutiert in der neuen Sexualpädagogik. Dr. med. Christian Spaemann  gibt Antwort: „..Die Verfasser WHO-Standards und der anderen Erzeugnisse dieser Richtung setzen im Rückgriff auf triebmythologische, an Wilhelm Reich erinnernden Vorstellungen Sexualität mit allgemeiner Lebensenergie gleich und postulieren daher eine Sexualaufklärung ab der Geburt. Nach deren Auffassung ist vieles, was Kinder in ihrem Beziehungsleben und in ihrer Neugierde tun, irgendwie Ausdruck sexueller Lust. Da ist zum Beispiel von frühkindlicher Masturbation die Rede.

Das ist natürlich Unsinn. Wenn ein kleines Kind seine Geschlechtsteile berührt weil es dies als angenehm empfindet, kann man dies nicht mit dem intentionalen, auf Befriedigung zielenden Akt einer Masturbation in Zusammenhang bringen oder gar gleichsetzen. Genauso ist es absurd Doktorspiele, bei denen die natürliche Neugierde von Kindern, die Geschlechtsteile des anderen kennenzulernen – eine Neugierde, die übrigens nach wenigen Malen befriedigt ist – als eine irgendwie sexuelle Verhaltensweise zu sehen… “

Aber ist nicht bereits der Säugling voller Sinnlichkeit? Kann man sein und das Verhalten der Kleinkinder von Sexualität völlig getrennt sehen?

Christian Spaemann: Die innige Bindung des Säuglings und Kleinkindes an die Eltern ist in der Tat voller Sinnlichkeit, die Geschlechtsorgane sind aber nicht daran beteiligt und es lässt sich keine Kontinuität hin zu einer späteren sexuellen Bindung feststellen. Liebe ist nichts homogenes. Neurobiologie und Entwicklungspsychologie bestätigen, dass die Module Sexualität und Beziehung nicht ident sind. Im Gegenteil: Kibbuz-Studien in Israel haben gezeigt, dass intensive Beziehungen in Kindheit und Jugend spätere Sexualität zwischen denen, die diese Zeit miteinander verbracht haben, hemmen. Das Beziehungsleben, des Menschen von Geburt an, auch das sinnliche, hat zwar, wie wir wissen, ganz wesentlichen Einfluss auf die spätere Fähigkeit die Sexualität zu integrieren und in einer Beziehung zu genießen, ist aber nicht selbst sexuell zu verstehen.

Lesen Sie das ganze Interview hier

 

 

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