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Das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) hat unter Dr. Olaf Kapella/Prof. Dr. Wolfgang Mazal im November 2022 einen Forschungsbericht veröffentlicht, der inzwischen durch eine Stellungnahme von Prof. Dr. Karla Etschenberg in wichtigen Punkten in Frage gestellt wird. Eine Gruppe besorgter Pädagogen und Eltern hatte die Expertin zu einer Durchsicht beauftragt, nachdem Unstimmigkeiten aufgefallen waren.

Dieser Forschungsbericht soll wissenschaftliche Basis sein für Qualitätskriterien zur Begutachtung externer Vereine und Einzelanbieter, die zukünftig an Schulen Sexualworkshops abhalten wollen.

Die Kritikpunkte von Prof. Etschenberg beziehen sich gleich zu Beginn auf die geringe Anzahl ausgewerteter Rückmeldungen bei der Online – Lehrerbefragung (Punkt1) als Grundlage für verallgemeinerbare Aussagen und belastbare Konsequenzen der Studie. Die Auswertung bezieht sich außerdem mehr auf die allgemeine Zusammenarbeit mit den externen Vereinen als auf den konkreten tatsächlichen Unterricht in den Klassen.

Im Punkt 2.4 geht die Biologie-Didaktikerin und Hochschulprofessorin auf die Berichte unserer Dokumentationsplattform ein und weist darauf hin, dass diese schwerwiegenden Vorwürfe völlig ignoriert wurden. (Obwohl Olaf Kapella mit diesen Elternberichten über Missstände in Schulen bei einer Podiumsdiskussion im April 2022 direkt konfrontiert worden war.)

Kritisch sieht Prof. Etschenberg ebenfalls die einseitige Orientierung an Internationalen Organisationen (UNESCO,IPPF,WHO) von deren Inhalten weder eine autorisierte deutsche Übersetzung vorliegt, noch klar ist, mit welcher Legitimation das deutschsprachige Konzept der „sexuellen Bildung“ mit seinem proaktiv sexualisierendem „Lernen durch Tun“ (nach Kentler) und das später ergänzte Konzept der Sexualität der Vielfalt daraus abgeleitet sind (Stellungnahme Punkt 2.2).

Geradezu schwerwiegend sieht Etschenberg „das Stillschweigen der Verfasser zum Vorwurf, dass Kinder vom Säuglingsalter an daran gewöhnt werden sollen, dass sich Erwachsene (zu Hause) intim-sexbezogen mit ihnen befassen, dass Erwachsene in (Kitas und) Schulen sexbezogene physische und emotionale Erfahrungen organisieren und Kinder mit dem vielfältigen Sexualleben der Erwachsenen vertraut gemacht werden sollen.“ (Kurzfassung , Punkt 2.2 und Zitate in der Stellungnahme Punkt 2.2 und 2.3 ). Die Verfasserin kritisiert die Tendenz, einen quasi „gewaltlosen“, sexualisierten Umgang von Erwachsenen mit Kindern gesellschaftsfähig werden zu lassen. Wir Eltern würden dazu sagen, das ist Vorbereitung zum Missbrauch durch schulische Sexualpädagogik!
Prof. Etschenberg fordert eine Stellungnahme des Staates, „sofern die Entscheidungsträger diese Entwicklung nicht unterstützen oder hinnehmen wollen“. Damit wird unsere Bildungspolitik direkt aufgefordert einzuschreiten!

Zum Teil B (Mazal) des Forschungsberichtes stellt Etschenberg fest, dass die dort thematisierten elementaren Qualitätskriterien „Schutz der sexuellen Privatsphäre“ und der „Grundsatz der „Verhältnismäßigkeit“ in Teil A berücksichtigt hätten werden müssen, weil sie als Qualitätskriterium im Begutachtungsverfahren dringend zu beachten sind. „Es erstaunt, dass das, trotz der Beteiligung von Mazal am Forschungsbericht, nicht bereits geschehen ist“, schreibt Frau Etschenberg.

Mit dieser Stellungnahme und Kritik fragen wir uns, warum hier von Seiten des Bildungsministeriums nicht eingeschritten wird, um potentiellen Schaden an unseren Kindern zu vermeiden. Jahrelang wenden sich Eltern schon an die Verantwortungsträger, um ihre schlechten Erfahrungen mit einigen externen Vereinen zu schildern – bisher ohne Erfolg und ohne Resonanz. Und wir fragen uns: Wer hat Interesse an dieser Entwicklung?

Wir danken Prof. Dr. Karla Etschenberg an dieser Stelle sehr herzlich für diese wichtigen Klarlegungen!

 

 

 

 

 

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